Fachtag zur Forschung zur Sexarbeit und STI-Forschung

Die sechste Fachtagung der Sektionen „Sexuelle Gesundheit“ und STI-Forschung der Deutschen STI-Gesellschaft (DSTIG) fand am 17. und 18. November in Bad Salzuflen statt. Petya Bozhkova und Katharina Hontscha von der Beratungsstelle THEODORA berichteten als Fachreferentinnen in der Session „Sexarbeit, Migration und Mobilität“ über die Beratung und Unterstützung von Sexarbeiter*innen in Ostwestfalen-Lippe (OWL).

Die Mitarbeiterinnen sprechen neben Deutsch und Englisch auch Polnisch, Russisch, Ukrainisch, Tschechisch und Bulgarisch und beraten, auch aufsuchend vor Ort, Frauen, die in OWL sexuelle Dienste anbieten. Die Beratungsstelle setzt sich für das Recht der Sexarbeiter*innen auf ein selbstbestimmtes, vorurteilfreies Leben und Arbeiten ein. Hilfe zur Selbsthilfe hat daher oberste Priorität. Klient*innen werden sowohl auf ihrer Suche nach einer anderen Lebensperspektive unterstützt als auch, wenn gewünscht, bei der Professionalisierung ihrer Arbeit.

Besondere Herausforderungen zeigen sich bei akutem Interventionsbedarf, z.B. für schwangere Frauen. Viele wohnen an ihrem Arbeitsplatz und sind nicht krankenversichert. Hier muss schnell eine neue Wohnung gefunden und die Finanzierung der medizinischen Versorgung und der bevorstehenden Geburt geklärt werden.
Der Beratungsstelle ist es gelungen, ein Hilfesystem für die spezifischen Probleme von Menschen in der Prostitution in OWL aufzubauen. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wirkt THEODORA der Stigmatisierung von Menschen in der Prostitution entgegen.